Windkraft für Klimaschutz?
Ja, Aber nicht im Wald!
Windkraft für Klimaschutz?
Ja, Aber zu welchem Preis?

Wir alle wollen das Klima schützen.

Der Odenwald ist unser natürliches Klimakraftwerk.
Wer Wälder für Windräder rodet, bekämpft ein Symptom, aber schwächt das wichtigste Klimaschutz-System, das wir haben: den gesunden, zusammenhängenden Mischwald.

Wir alle wollen das Klima schützen.

Der Odenwald ist unser natürliches Klimakraftwerk.
Wer Wälder für Windräder rodet schwächt das wichtigste Klimaschutz-System, das wir haben:
den gesunden, zusammenhängenden Mischwald.

Nur 0,2 % des Waldes werden für die Windräder genutzt.

Entscheidend ist nicht, wieviel Wald genutzt wird, sondern dass er fragmentiert wird …

Ökologisch entscheidend sind Wege, Kranstellflächen und Trassen. Sie fragmentieren Kernwald, verdichten Böden, erhöhen Oberflächenabfluss und Erosion und verändern den Wasserhaushalt dauerhaft. Wie am Beispiel Stillfüssel zu sehen, werden sensible Tierarten auf Dauer verschwinden.

Übrigens: nach aktuellen Erkenntnissen beruhen die Angaben der Info-Broschüren auf veralteten Anlagengrößen. Für heutige Windkraftanlagen ist der tatsächliche Flächenbedarf mit rund 2,3 Hektar (dauerhaft) pro Anlage viermal so hoch als angegeben.

Windkraft spart sehr viel CO₂ – mehr als der Wald ausgleichen kann.

die Wahrheit ist…

Ein intakter Wald ist mehr als eine CO2-Bilanz. In Landschaftsschutzgebieten wie am Weißen Stein und Hohen Nistler sind zusätzlich Wasserhaushalt, Kühlung, Biodiversität und Hangstabilität wertvolle Schutzgüter. In Wäldern mit intakten Böden verbleiben 90% des Niederschlages. Das kann ein Windkraftwerk nicht ausgleichen, wenn der Wald zerschnitten wurde.

Der Standort ist ökologisch unkritisch, es handelt sich vor allem um Fichten

die Wahrheit ist …

Es gibt zwar Fichten-Areale, am Weißen Stein und Hohen Nistler sind aber auch großflächige Buchen-, Laub- und Mischwälder sowie Schlucht- und Hangmischwälder erfasst. Das Gebiet liegt in unmittelbarer Nähe des Vogelschutzgebietes Bergstraße Dossenheim-Schriesheim und liegt überwiegend in Landschaftsschutzgebieten.

Sonne und Wind machen uns unabhängig von fossilen Energien

Ja,  aber nur an geeigneten Standorten …

Unabhängigkeit heißt vielfältige, dezentrale Energiequellen an geeigneten Standorten. Windräder im Schwachwindgebiet machen nicht unabhängig.

Laut Windatlas BW liegt die Windleistungsdichte in waldreichen Mittelgebirgslagen wie dem Odenwald nur geringfügig über der in der Ebene. Der Mehrwind macht kaum einen Unterschied. Zumal die wartungsbedingten Stillstände und Reparaturzeiten auf dem Berg diesen Unterschied ausgleichen. Konkrete Ertragsdaten von 40 Anlagen im Odenwald und in der Rheinebene bestätigen das. (Ernteleistungsvergleich des UPI Heidelberg)

Die Stadt profitiert finanziell – für Schulen und Sportplätze.

Der Preis den wir für die Einnahmen zahlen ist hoch …

Ökonomische Nutzeneffekte sind zeitlich befristet, ökologische Schäden und Funktionsverluste in Kernwäldern wirken langfristig. Genau deshalb empfehlen Verbände und Fachpapiere, zuerst vorbelastete oder offene Standorte und Repowering zu prüfen. Der Wert eines intakten Ökosystems wird nicht in Euro gerechnet, er ist unbezahlbar. Und wer am Ende die Kosten für die Einnahmen der Gemeinde trägt, sind die Endverbraucher. Also wir.

Erneuerbare Energien sind die Zukunft. Keine Angst vor Fortschritt

Fortschritt ist Naturschutz in Kombination mit Weitsicht …

Wir sind nicht gegen Windkraft und begrüßen es, wenn Windräder an sinnvollen Standorten unseren Energiemix anreichern. Aber wir brauchen Windkraft dort, wo sie wenig Schaden anrichtet und müssen alles dafür tun, intakte Ökosysteme als Klimaschutz-Infrastruktur zu erhalten. NICHT fortschrittlich ist der Eingriff in Landschaftsschutzgebiete, die Fragmentierung letzter intakter Ökosysteme und das Ignorieren von wissenschaftlichen Empfehlungen. Wir dürfen uns nicht von Geld ködern lassen und dafür die Natur im Stich lassen.

Die Windräder werden so gebaut, dass Tiere und Natur geschützt bleiben.

Die Wahrheit ist  …

Schon alleine der Bau zerstört Quartiere von Fledermäusen, Greifvögeln, Insekten. Schall, Schattenwurf, Eiswurf und dauerhafte Bewegungen führen nachweislich zur Verdrängung empfindlicher Arten – selbst wenn sie nicht direkt kollidieren.  Die Aktivität von Fledermäusen z.B. reduziert sich um bis zu 77%. Schutzgebiete sollten nicht beeinträchtigt werden, auch nicht „geringfügig“. Übrigens ist der Weiße Stein nur deshalb kein FFH-Gebiet, weil vergessen wurde, ihn zu kartieren. Er ist aber ökologisch gleichwertig mit dem Lammerskopf, einem FFH-Gebiet, das aus der weiteren Planung vom Regionalverband gestrichen wurde.

KARTE 1: Flächenverbrauch

Quellen:

Landesregierung NRW (2018): Kleine Anfrage – Windenergie im Wald

Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung Berlin (2024): Fledermaus-Meideffekte

Ellerbrok et al. (2024): Wald-Fragmentierung durch Windkraft

PubMed: Windpark-Strukturverluste

Flächenverbrauch

Landesregierung NRW (2018): „Kleine Anfrage – Windenergie im Wald“ – durchschnittlich 0,28 ha Rodung + 0,35-0,45 ha Zuwegung

Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung Berlin (2024): Fledermäuse zeigen großräumige Meideffekte (Aktivitätsrückgang ~80% bis hunderte Meter)

Ellerbrok et al. (2024): Studie zu Wald-Fragmentierung durch Windkraftanlagen

Naturschutz

https://www.izw-berlin.de/en/press-release/conflict-in-full-swing-forest-bats-avoid-large-areas-around-fast-moving-wind-turbines.html

Energiesicherheit

https://www.energieatlas-bw.de/wind/windatlas/grundlagen

https://www.energieatlas-bw.de/wind/windenergieanlagen-und-potenziale/karten

Zentrale Quellensammlung:

Wissenschaftliche Studien:

  1. Ellerbrok et al. (2024): Wald-Fragmentierung durch Windkraft
  2. Voigt et al., Leibniz-IZW (2024): Fledermausmortalität und Meideverhalten
  3. Bellebaum et al. (2013): Rotmilan-Kollisionen (Brandenburg)
  4. Frontiers (2024): Fragmentierung schwächt Waldökosysteme
  5. Umweltbundesamt (2022): Ökobilanz Windenergie

Offizielle Dokumente:

  1. Bundesamt für Naturschutz: FFH-/SPA-Gebietssteckbriefe
  2. Gemeinde Dossenheim: Energiedialog-Dokument mit Kriterienkatalog
  3. BUND Dossenheim: FAQ zu Windkraft mit Artenliste
  4. Landesregierung NRW (2018): Kleine Anfrage Windenergie im Wald
  5. Thünen-Institut (2017): Kohlenstoffinventur

Fachverbände:

  1. NABU/BUND: Dialogforum Energiewende und Naturschutz
  2. Deutscher Jagdverband: Position Windenergie im Wald
  3. Deutsche Wildtier Stiftung: Studie „Windenergie im Lebensraum Wald“

Bitte entscheidet Euch für die Natur

Bürgerentscheid am 9.November 2025

Sind Sie GEGEN die Errichtung von Windkraftanlagen auf den gemeindeeigenen Flächen im Dossenheimer/Schriesheimer Wald?

Mit

JA 

für Waldschutz stimmen!

Bürgerinitiative Gegenwind Bergstrasse e.V.

Wir setzen uns für den Erhalt von Landschaft, Natur & Lebensraum an der Bergstraße & des vorderen Odenwaldes ein.