Wir alle wollen das Klima schützen.
Der Odenwald ist unser natürliches Klimakraftwerk.
Wer Wälder für Windräder rodet, bekämpft ein Symptom, aber schwächt das wichtigste Klimaschutz-System, das wir haben: den gesunden, zusammenhängenden Mischwald.
Der Odenwald ist unser natürliches Klimakraftwerk.
Wer Wälder für Windräder rodet schwächt das wichtigste Klimaschutz-System, das wir haben:
den gesunden, zusammenhängenden Mischwald.
Ökologisch entscheidend sind Wege, Kranstellflächen und Trassen. Sie fragmentieren Kernwald, verdichten Böden, erhöhen Oberflächenabfluss und Erosion und verändern den Wasserhaushalt dauerhaft. Wie am Beispiel Stillfüssel zu sehen, werden sensible Tierarten auf Dauer verschwinden.
Übrigens: nach aktuellen Erkenntnissen beruhen die Angaben der Info-Broschüren auf veralteten Anlagengrößen. Für heutige Windkraftanlagen ist der tatsächliche Flächenbedarf mit rund 2,3 Hektar (dauerhaft) pro Anlage viermal so hoch als angegeben.
Das hier gezeigte Panorama zeigt den Blick auf den Weißen Stein mit den geplanten Windkraftanlagen, wie sie im Vorranggebiet Weißer Stein/Hoher Nistler errichtet würden. Die Visualisierung wurde mithilfe geographischer Informationssysteme (GIS) erstellt und macht sichtbar, wie stark das bisher unberührte, zusammenhängende Waldgebiet durch die Anlagen verändert würde.
Ein intakter Wald ist mehr als eine CO2-Bilanz. In Landschaftsschutzgebieten wie am Weißen Stein und Hohen Nistler sind zusätzlich Wasserhaushalt, Kühlung, Biodiversität und Hangstabilität wertvolle Schutzgüter. In Wäldern mit intakten Böden verbleiben 90% des Niederschlages. Das kann ein Windkraftwerk nicht ausgleichen, wenn der Wald zerschnitten wurde.
Es gibt zwar Fichten-Areale, am Weißen Stein und Hohen Nistler sind aber auch großflächige Buchen-, Laub- und Mischwälder sowie Schlucht- und Hangmischwälder erfasst. Das Gebiet liegt in unmittelbarer Nähe des Vogelschutzgebietes Bergstraße Dossenheim-Schriesheim und liegt überwiegend in Landschaftsschutzgebieten.
Unabhängigkeit heißt vielfältige, dezentrale Energiequellen an geeigneten Standorten. Windräder im Schwachwindgebiet machen nicht unabhängig.
Laut Windatlas BW liegt die Windleistungsdichte in waldreichen Mittelgebirgslagen wie dem Odenwald nur geringfügig über der in der Ebene. Der Mehrwind macht kaum einen Unterschied. Zumal die wartungsbedingten Stillstände und Reparaturzeiten auf dem Berg diesen Unterschied ausgleichen. Konkrete Ertragsdaten von 40 Anlagen im Odenwald und in der Rheinebene bestätigen das. (Ernteleistungsvergleich des UPI Heidelberg)
Ökonomische Nutzeneffekte sind zeitlich befristet, ökologische Schäden und Funktionsverluste in Kernwäldern wirken langfristig. Genau deshalb empfehlen Verbände und Fachpapiere, zuerst vorbelastete oder offene Standorte und Repowering zu prüfen. Der Wert eines intakten Ökosystems wird nicht in Euro gerechnet, er ist unbezahlbar. Und wer am Ende die Kosten für die Einnahmen der Gemeinde trägt, sind die Endverbraucher. Also wir.

Es ist offensichtlich, dass es immer weniger ungestörte Lebensräume für Tiere und Pflanzen gibt, die von uns Menschen nicht intensiv genutzt werden. Es besteht die ernste Gefahr, dass die Tier- und Pflanzenbestände bei uns in wenigen Jahrzehnten nicht nur weiter zurückgehen, sondern dass Arten aussterben werden. Wir brauchen Weitsicht und Sensibilität beim Bau von Windkraft Anlagen, sodass sie uns wirklich unterstüzen und nicht weitere Schäden verursachen.
Wir sind nicht gegen Windkraft und begrüßen es, wenn Windräder an sinnvollen Standorten unseren Energiemix anreichern. Aber wir brauchen Windkraft dort, wo sie wenig Schaden anrichtet und müssen alles dafür tun, intakte Ökosysteme als Klimaschutz-Infrastruktur zu erhalten. NICHT fortschrittlich ist der Eingriff in Landschaftsschutzgebiete, die Fragmentierung letzter intakter Ökosysteme und das Ignorieren von wissenschaftlichen Empfehlungen. Wir dürfen uns nicht von Geld ködern lassen und dafür die Natur im Stich lassen.
Schon alleine der Bau zerstört Quartiere von Fledermäusen, Greifvögeln, Insekten. Schall, Schattenwurf, Eiswurf und dauerhafte Bewegungen führen nachweislich zur Verdrängung empfindlicher Arten – selbst wenn sie nicht direkt kollidieren. Die Aktivität von Fledermäusen z.B. reduziert sich um bis zu 77%. Schutzgebiete sollten nicht beeinträchtigt werden, auch nicht „geringfügig“. Übrigens ist der Weiße Stein nur deshalb kein FFH-Gebiet, weil vergessen wurde, ihn zu kartieren. Er ist aber ökologisch gleichwertig mit dem Lammerskopf, einem FFH-Gebiet, das aus der weiteren Planung vom Regionalverband gestrichen wurde.
