Die Bergstrasse
Die Bergstraße ist eine bekannte Region und auch eine historische Straße in Deutschland, die sich entlang des westlichen Randes des Odenwaldes erstreckt.
Die Bergstraße am westlichen Rand des Odenwaldes zeichnet sich durch eine außergewöhnliche landschaftliche Vielfalt aus. In den Höhen um Hoher Nistler, Weißen Stein (548,9 m ü. NN) und Lammerskopf verbinden sich dichte, alte Buchen- und Mischwälder mit mächtigen Granit- und Sandsteinformationen – typische Elemente des UNESCO-Geoparks Bergstraße-Odenwald. Das Gebiet bildet mit rund 30 Quadratkilometern das größte unzerschnittenen Waldgebiet des gesamten Rhein-Neckar-Kreises.
Diese Forst- und Granitlandschaften beherbergen ökologisch bedeutsame Lebensräume: strukturreiche Buchenbestände, schroffe Blockhalden und feuchte Schlucht- und Hangwälder. Sie stehen unter EU-FFH-Schutz und sind Teil mehrerer Landschafts- und Wasserschutzgebiete.
Die Natur ist hier Heimat für eine bemerkenswerte Artenvielfalt: seltene Fledermäuse wie das Große Mausohr und die Bechsteinfledermaus, Vogelarten wie Uhu, Rotmilan, Wespenbussard und Wanderfalke nutzen die Höhen als Reviere und Brutmöglichkeiten.
Besonders schützenswert sind die Gebiete um Hoher Nistler, Weißen Stein und Lammerskopf: sie liegen vollständig in Immissionsschutzwald, Wasserschutz- und Landschaftsschutzgebieten – mit hohem artenschutzrelevantem Konfliktpotenzial

Windparkplanung an der Bergstrasse
Der Regionalverband Rhein‑Neckar (VRRN) hat am 15. Dezember 2023 die potentiellen Vorrangflächen für Windenergie zur öffentlichen Beteiligung vorgeschlagen. Diese umfassen unter anderem die Höhenzüge Hoher Nistler, Weißer Stein und Lammerskopf.

In der Region rund um den Hohen Nistler, Weißer Stein und Lammerskopf sind aktuelle Windparkplanungen in Vorbereitung. Bisher liegen erste Vorschläge für Vorrangflächen vor, jedoch noch keine genehmigten Standorte.
Der Verband Region Rhein‑Neckar (VRRN) hat im Dezember 2023 die Höhenzüge Hoher Nistler, Weißer Stein und Lammerskopf öffentlich als potenzielle Vorrangflächen für Windenergie benannt. Diese Vorschläge wurden im März–April 2024 offengelegt; aktuell werden Stellungnahmen ausgewertet, eine abschließende Entscheidung ist für Herbst 2025 geplant.
Am Lammerskopf handelt es sich um eine Fläche von ca. 600 ha, hiervon etwa 60 % in einem FFH-Schutzgebiet („Steinachtal und Kleiner Odenwald“). Eine entsprechende FFH-Verträglichkeitsprüfung ergab eine mögliche Kapazität von bis zu 10 Anlagen – ein Ergebnis, das von BUND und NABU am 11. Dezember 2024 kritisch hinterfragt wurde. (Siehe auch bund-heidelberg.de und nabu-heidelberg.de)
Das Gebiet Weißer Stein / Hoher Nistler wurde ebenfalls gemeldet, galt aber gemäß dem VRRN-Umweltbericht technisch-ökologisch als „regional nicht geeignet“ wegen hoher negativer Umweltauswirkungen. Daraufhin wurde es einfach um 300 Meter vom benachbarten Vogelschutzgebiet eingerückt und gilt nun als geeignet.
Siehe auch: www.upi-institut.de/hd
Windkraft-Visualisierungen Weißer Stein/Hoher Nistler

Standort Teltschik-Turm: Zugrundeliegendes Bild von Panorama-Photo | Visualisierung: Verein Gegenwind Weinheim
Das hier gezeigte Panorama zeigt den Blick auf den Weißen Stein mit den geplanten Windkraftanlagen, wie sie im Vorranggebiet Weißer Stein/Hoher Nistler errichtet würden. Die Visualisierung wurde mithilfe geographischer Informationssysteme (GIS) erstellt und macht sichtbar, wie stark das bisher unberührte, zusammenhängende Waldgebiet durch die Anlagen verändert würde.
Öffentlich zugängliche Darstellungen dieser Art sind bislang kaum verfügbar – selbst in den offiziellen Unterlagen der Gemeinde Dossenheim und Schriesheim zum Bürgerentscheid wird das Landschaftsbild noch ohne Windkraftanlagen gezeigt. Dieses Bild soll veranschaulichen, welche Auswirkungen eine Entscheidung für den Bau von Windkraftanlagen auf das Landschaftsbild und den Naturraum hätte.
Unter dem folgenden Link finden Sie weitere Visualisierungen von unterschiedlichen Szenarien: visualisierung-weisser-stein-hoher-nistler
Die Folgen
Der Erhalt unserer Wälder ist der effektivste Schutz vor den möglichen Auswirkungen der Klimaerwärmung. Die Zerstörung unseres Waldes ändert das Weltklima nicht, aber sehr wohl unser regionales Klima. Kurzfristige finanzielle Gewinne der Gemeinden stehen gegen nachhaltigen Naturschutz.

Die Folgen der Windparks für Mensch und Umwelt sind fatal und zerstören eine kulturell bedeutsame Region tiefgreifend und nachhaltig!

